Türchen 14

Andi Schmidbauer

Die Frage des Tages

Seit meinen Anfängen mit der GFK ist es mir im Laufe der Zeit immer besser gelungen, mich selbst zu verstehen:

Mit meinen eigenen Gefühlen und Bedürfnissen in Kontakt zu sein.
Eine einfache Übung, die mir Ingrid Holler vor über 10 Jahren einmal vorstellte, hat dazu entscheidend beigetragen.

Und diese Übung möchte ich heute an dich weitergeben.
Du kannst diese Übung jederzeit machen.

 Besonders hilfreich ist sie für mich in Situationen,

in denen ich beginne, mich unwohl zu fühlen,

mich aufzuregen oder „irgendwie mies drauf zu kommen“.
Die Übung besteht aus zwei einfachen Fragen.
Die erste Frage lautet: „Wie denkst du gerade?“.
Wenn ich mir diese Frage in den o.g. Situationen stelle,

erwische ich mich nicht selten dabei,

dass sich meine Gedanken darum drehen,

wie andere Menschen oder Situationen „sind“: gut,

schlecht, angemessen, unangemessen, richtig, falsch, etc.
Ich höre mir einfach eine Weile zu, möglichst ohne meine Gedanken oder mich in irgendeiner Weise zu bewerten.

Meine Gedanken sind ein Ausdruck von dem,

wo ich mich gerade mit meiner Aufmerksamkeit befinde.
Nach etwa 20-30 Sekunden stelle ich mir die

zweite Frage: „Willst du so denken - oder vielleicht doch lieber anders?“
Für mich meist eine rhetorische Frage, denn:

Mit dieser Frage richtet sich meine Aufmerksamkeit automatisch auf Gefühle und Bedürfnisse. Das ist die Ebene,

auf der ich möchte, dass sich meine Gedanken bewegen.
Und so beginne ich meine Gedanken, Urteile, Analysen, Diagnosen, denen ich gerade aufmerksam zugehört habe,

als Ressource zu nutzen. Ich erkunde die dahinterliegenden Bedürfnisse. Schnell wird mir dann auch klar,

welche Gefühle damit verbunden sind.
Diese Klarheit trägt bei mir oft zu einer deutlichen Stimmungsaufhellung bei, erste Handlungsideen zeigen sich und ich kann wieder gelassener mit dem umgehen,

was mich zuvor vielleicht belastet hat.
Vielleicht magst du es heute oder in den nächsten Tagen einmal ausprobieren? Stelle dir zu verschieden Zeitpunkten einmal die beiden Fragen:
1.„Wie denke ich eigentlich gerade?“
Höre dir aufmerksam zu, nimm deine Gedanken zur Kenntnis - ohne sie oder dich zu bewerten. Nach etwa 20 – 30 Sekunden, frage dich:
2.„Will ich so denken – oder vielleicht doch lieber anders?“
Nutze deine Gedanken von gerade eben als Ressource und schaue nach deinen Bedürfnissen, die dahinter verborgen sind. Gib auch den damit verbunden Gefühlen etwas Raum.
3.Jetzt kannst du überlegen, wie du weiter handeln willst:

Zu deinen Gedanken aus Schritt 1 zurückkehren und sie „pflegen“. Oder etwas anderes tun, was deine Bedürfnisse mehr nährt.

Du hast die freie Wahl.


Viel Freude beim Ausprobieren!

Hier findet Ihr den Text als Audiofile, 
eingesprochen von Jana C. Schmidt

http://www.caecilie-boehmig.de/



Andi Schmidbauer

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