Türchen 21

Diane Lüning

Das Bad putzen und innerer Frieden


Für mich ist die Gewaltfreie Kommunikation auch zum Kommunizieren mit mir selbst super hilfreich.

Der „innere Antreiber“, der „innere Kritiker“, sie alle haben oft etwas zu sagen. Meist beginnen diese Sätze mit

„Du solltest“ oder „Du solltest nicht“.

„Du solltest nicht auf dem Bett liegen und lesen,

sondern das Bad putzen“.

Ich habe die Wahl, ich könnte ja tun, was der innere Antreiber da gerade sagt. Also seufzend aufstehen und das warme,

gemütliche Bett verlassen und mit einem kalten Putzschlamm tauschen. Den inneren Antreiber würde das sehr zufrieden stellen – zumindest vorerst.

Dann meldet sich aber der andere Teil mit einem Grummeln im Bauch zu Wort. Der möchte gern selbst bestimmen, was er tut und wann er etwas tut und schon gar nicht sich irgendwas sagen lassen.

Ich könnte auch diesem Teil gerecht werden und einfach lesend auf dem Bett liegen bleiben. Dann denke ich aber weiter

„ich sollte“ und je weniger mein innerer Antreiber gehört wird, desto wütender und unfreundlicher wird er. Möglicherweise schaffe ich es zwar im Moment, ihn zu ignorieren,

das wird er bei der nächsten Gelegenheit mit größerer Unfreundlichkeit quittieren: „Du bist echt faul“.

Ich kann ihm aber auch zuhören. Was möchte mir denn der

„Du bist ...“ Teil sagen? Auch wenn er es in einer Art sagt,

die ich ungern höre, kann ich mich doch dafür entscheiden,

auf die Bedürfnisse dahinter zu hören.

Vielleicht ist der „Du bist“ - Teil besorgt um unsere Gesundheit

und hätte gern weniger Bakterien im Bad? Vielleicht möchte er uns auch Leichtigkeit verschaffen, denn wenn wir jetzt

„mal eben drüber putzen“ fällt später keine Großputzaktion an.

Es reicht oft, diesen Anteil zu hören und ihm klar zu machen,

dass ich „im Blick habe“, was er sagt – auch wenn ich das im Moment gerade nicht erfülle.

Auch wenn der „Bad oder Bett - Konflikt“ jetzt eher einfach erscheint - in anderen Situationen, gerade dann, wenn ich etwas „falsch gemacht“ habe, hilft mir diese Haltung dabei, mich nicht noch hinterher selbst dafür fertig zu machen. Dann kann ich schauen, was hinter „Dir sollte das nicht so viel ausmachen“ oder „Du solltest mit solchen Situationen inzwischen umgehen können“ für Bedürfnisse sind.

Auch eigenen Glaubenssätzen wie „Du kannst das nicht“ etc. nimmt es die Ladung, wenn ich schaue, worum es denn diesem Teil überhaupt geht.

Das funktioniert auch mit den unliebsamen Sätzen, die von den Eltern, Großeltern, Lehrern etc. kamen und später innerlich mal wieder „hoch ploppen“.


 Somit trägt die Gewaltfreie Kommunikation maßgeblich zu meinem inneren Frieden bei.

Hier findet Ihr den Text als Audiofile, 
eingesprochen von Johannes Flachmeyer

http://www.caecilie-boehmig.de/

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Diane Lüning

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